Bernd F. Goldschmidt Blog

Beides, Menschenkenntnis und Kommunikation gehört untrennbar zusammen, wie Tag und Nacht. Erfolgreiche zielorientierte Kommunikation ist nur möglich, wenn der Mensch in seiner individuellen Persönlichkeit mit einbezogen wird. Jeder Mensch ist einzigartig und hat den Respekt verdient, entsprechend seiner Persönlichkeit, behandelt zu werden. Jeder Mensch hat seine eigene Persönlichkeit die eine individuelle Kommunikation erfordert, die zu ihr oder ihm passt. Ich möchte auf die verschiedenen Menschen-Typen aufmerksam machen und versuchen es verständlich zu erklären, damit Sie in der Lage sind die jeweiligen Menschen-Typen zu erkennen und entsprechend Ihrer Kommunikation anzupassen. Behandle andere Menschen so, wie sie behandelt werden möchten. Das klingt, oberflächlich betrachtet einfach, das ist es aber ganz und gar nicht. Es erfordert neben dem Wissen über Menschen eine konzentrierte aufmerksame Kommunikation, um die feinen verbalen und nonverbalen Feinheiten zu hören beziehungsweise zu erkennen und richtig zu interpretieren. Eine Grundvoraussetzung ist, sich selbst zu kennen, genau zu wissen, wer man selbst ist. Leider ist eine „Ausbildung“ in unseren Schulen nach meinem Wissen nicht vorgesehen und die negativen Folgen im täglichen Leben deutlich erkennbar. Das Kommunikation verhalten, besonders bei jüngeren Generationen hat sich verändert. Im Zeitalter von Facebook, Instagram, WhatsApp, TikTok, Linkedin und andere Sozialmedia Kanälen, ist ein zunehmender Verfall der verbalen Kommunikation festzustellen. Eine Besserung ist, nach meiner Meinung, durch die zunehmende Kommunikation durch Videoanrufe in Sicht. Die schriftliche Kommunikation, auch durch E-Mail und SMS, schadet der Kommunikation erheblich. Missverständnisse sind an der Tagesordnung. Es ist verständlicherweise für die Verbale- und natürlich auch die Nonverbale-Kommunikation nicht förderlich. Es fällt uns ohnehin schwer, vorausgesetzt wir versuchen es überhaupt, uns den Gesprächspartnern anzupassen. Dennoch ist die direkte, verbale Kommunikation mit anderen Menschen ein lebensnotwendiger Bestandteil unseres Seins. Ohne Kommunikation, ohne den Austausch mit anderen Menschen besteht die Gefahr psychisch zu vereinsamen und nicht selten auch krank zu werden. Im Spielfilm „Cast Away“ mit Tom Hanks wird dieses Thema aufgegriffen und wie ich finde sehr eindrucksvoll gezeigt. Tom Hanks befindet sich, nach einem Flugzeugabsturz, den er überlebt hat, auf einer einsamen Insel mitten im nirgendwo. Ein Ball, genauer gesagt ein Volleyball wird, nachdem er den Ball ein Gesicht mit seinem Blut aufmalte und ihm den Namen „Wilson“ gab zu seinem „Freund“. Selbst der Zuschauer spürt eine unbewusste Zuneigung zu „Wilson“. Dies wird besonders deutlich als gegen Ende des Films „Wilson“ in der Weite des Meeres, unerreichbar für Tom Hanks, in der Strömung verschwindet. Stellen Sie sich vor Sie währen auf einer unbewohnten Insel, keine Menschen, keine Tiere, nur Sie und eine Mengen Pflanzen sonst nichts. Das klingt für den Moment nach Urlaubsentspannung. Doch ohne Kommunikation, ohne uns anderen mitzuteilen werden wir vereinsamen. Kommunikation ist das Beste, was uns Menschen passieren konnte. Durch Kommunikation ist es erst möglich geworden, dass wir wurden, was wir sind. Leider glauben einige Menschen, dass Kommunikation keiner Ausbildung bedürfe, selbst dann nicht, wenn beruflich kommuniziert wird. Streit und Auseinandersetzungen können vermindert werden, wenn man in der Lage ist eine zieleführende Kommunikation zu führen. Dies verlangt, und erfordert ein Grundwissen in Sachen Menschenkenntnis. Menschenkenntnis sollte bereit ein Grundschulthema sein, leider ist es so, dass zum jetzigen Zeitpunkt in den Schulen das Thema Menschenkenntnis und Kommunikation nicht auf dem Lehrplan steht. Selbst die meisten Pädagogen sind mit diesem Thema nicht oder unzureichend vertraut. Der Mensch ist nicht gleich Mensch. Das es unterschiedlich Menschen-Typen gibt hat schon hunderte Jahre vor unserer Zeitrechnung Menschen beschäftigt. Hippokrates, er lebte vermutlich von 460 v. Chr. bis 370 v. Chr., er soll nach den bekannten Überlieferungen neunzig Jahre alt geworden sein. Er gilt als Vater der modernen Medizin, dies ist wohl auch der Grund, warum das Arztgelöbnis der „Hippokratische Eid“ nach ihm benannt wurde. Ebenfalls nicht unterwähnt bleiben sollte Aristoteles, er lebte 384 v. Chr. bis 3222 v. Chr., die Rhetorik beschreibt er als die Kunst, Aussagen als plausibel zu erweisen. Aristoteles fragt nach den Bedingungen des Glücks. Die Staatsformenlehre, die er entwickelt hat, genoss über viele Jahrhunderte unangefochtene Autorität. Während Aristoteles sich näher mit der Rhetorik beschäftigte war Hippokrates der Heiler und Mediziner. Hippokrates ist für einige der Urvater der Einteilung von Menschen in Menschen-Typen. Die Temperamentenlehre ist die älteste bekannte Persönlichkeitstypologie. Die damalige wissenschaftliche Hypothese lautete, dass die unterschiedlichen Charaktere mit den vier „Körpersäften“ Blut, Schleim sowie gelbe und schwarze Galle zusammenhingen. Daher leiteten sich die Namen der vier Persönlichkeitsstrukturen bzw. Temperamente „Sanguiniker“, „Phlegmatiker“, „Melancholiker“ und „Choleriker“ aus den griechischen Wörtern für diese vier Körperflüssigkeiten ab. Er hatte damals den Grundstein gelegt und festgestellt, dass nicht mit jedem Menschen gleich umgegangen, beziehungsweise kommuniziert werden kann. Verzeihen, vergeben und verstehen kann nur dann erfolgen, wenn man den anderen entsprechend seiner Persönlichkeit wahrnimmt. Es gibt bestimmte Grundcharaktere/Persönlichkeitsstile, die verschiedene psychologische Modelle abbilden, um menschliches Verhalten und Bedürfnisse besser zu verstehen und einschätzen zu können. Das Wissen um diese psychologischen Erkenntnisse bildet eine hervorragende Ergänzung zu der jeweiligen intuitiven Menschenkenntnis. Wenn wir davon ausgehen, dass jeder Mensch einzigartig ist, so kann sein Verhalten, seine Wahl der Worte und seine Nonverbale Kommunikation keine Provokation oder ablehnende Haltung darstellen sondern lediglich ein „Bild“ seines Wesens, seines Menschen Typs. Wenn wir weiterhin davon ausgehen und akzeptieren, dass jeder Menschentyp eine unterschiedliche Wahrnehmung hat, dann müssen wir auch akzeptieren, dass jeder Mensch mit seiner Wahrheit, aus seiner SICHT im RECHT ist. Wir können nun weiter philosophieren und behaupten, dass es eine individuellen Wirklichkeit gibt, aber keine wirkliche, Wirklichkeit. Frei nach Ingas Lindströms Kultfigur Pippi Landstrumpf: „Ich mache mir die Welt so wie sie mir gefällt“. Jeder Mensch ist nicht nur einzigartig in seiner Persönlichkeit, sondern auch im Glauben er lebe und kenne die Wirklichkeit. Leider ist das ein Irrtum. Die Wirklichkeit ist vielseitig ebenso wie es jeder einzelne Mensch in seiner Denke ist. Richtig und falsch, gerecht oder ungerecht sind Meinungen und sehr stark davon abhängig aus welchem Blickwinkel man es betrachtet. Es gibt kein wirkliches richtig oder falsch. Erst durch Regeln und Gesetze hat der Mensch festgelegt, was richtig und falsch ist und die einzelnen individuellen Ansichten von gerecht und ungerecht verbannt. Was richtig und falsch ist bestimmt das Kollektiv. Die Einzigartigkeit des einzelnen hat im Laufe der Menschheitsgeschichte immer mehr an Bedeutung eingebüßt. Die wenigsten wissen heute, dass der einzelne Menschentyp sich nicht oder wenn dann nur sehr schwerfällig in einen anderen wandeln lässt. Ein Extravertierter Mensch wird nicht zu einem Introvertierten, weil es die Gesellschaft oder ein anderer Mensch so will. Natürlich sind wir in der Lage uns, kurzfristig für einen bestimmte Zeitraum, ein anderer Menschentyp anzunehmen. Allerdings geht das auf Kosten der körperlichen und geistigen Gesundheit und ist nicht von Dauer. Wir streben nach Perfektion und erkennen nicht, dass wir bereits perfekt sind. So wie wir sind, sind wir perfekt. Genau das ist es was uns einzigartig macht. Natürlich macht uns das in unserer Gruppe entweder beliebt oder unbeliebt, weil viele in der Gruppe beliebt sein wollen, passen sie sich der Gruppe an und verlieren Ihre Persönlichkeit und damit die Einzigartigkeit. Sich anzupassen, um allen gefallen zu wollen ist nicht die Lösung. Bleiben Sie einzigartig! Mit meiner Keynote, über das Thema Menschenkenntnis und Kommunikation, möchte ich mithelfen das Verständnis und die Kommunikation zu verbessern. Bernd F. Goldschmidt